Rückblick vom 18.01.24:Neujahrsempfang des Offiziervereins
Mit dem Neujahrsempfang am 18. Januar 2024 eröffnete der Offizierverein Wuppertal das diesjährige Veranstaltungsprogramm (siehe homepage).
Der Vorsitzende, Herr OTL a.D. Dilthey, begrüßte in seiner kurzen Ansprache 35 Gäste, darunter als neues Mitglied Herrn Dr. Grevé.
Einleitend machte er mit dem Bezug auf den jeweiligen 18.01. im Jahr 1701 (der Erklärung des Kurfürsten von Brandenburg zum König von Preußen), im Jahr 1871 (Ausrufung des Deutschen Reiches), im Jahr 1956 (Beschluß der DDR zur Aufstellung der Nationalen Volksarmee) die Vielschichtigkeit des Geschehens unseres Landes in Bezug auf ein Tagesdatum deutlich.
Sein Jahresrückblick 2023 zeigte kein friedvolles Geschehen auf: Kriege, an die man nie gedacht hatte, außen- und innenpolitischen Herausforderungen, die das Bild prägen. „Durch Kriege, durch Unterbrechung der Handelsketten und durch ausgeprägten Narzissmus einiger politischer Führer auf unserer Welt, hungern, frieren und sterben leider viel zu viele Menschen.“ Aber in Deutschland wird auf hohem Niveau z.B. über die Inflation geklagt, dabei wäre zu fragen, ob in unserem Vaterland die Realitäten der Welt richtig wahrgenommen werden. Dazu gehört auch die gewissenhafte Hinterfragung vieler verbreiteter Nachrichten / Informationen. „Sollten wir nicht versuchen, gemeinsam durch diese schwierigen Gewässer zu navigieren? So manches Mal fehlt mir der Glaube, dass wir uns der Konsequenzen unseres Handelns wirklich bewusst sind“, sagte Herr Diltey. Und er fuhr fort: „Gerade weil das so, werden sich Vorstand und Beirat unseres 185 Jahre alten Offiziervereins Wuppertal in Zusammenarbeit mit der Sektion Wuppertal der Gesellschaft für Sicherheitspolitik weiterhin mit Engagement nach bestem Wissen und Gewissen bemühen, zuverlässige und ausgewogene Information zu militärpolitischen, geschichtlichen und sicherheitspolitischen Themen zu vermitteln.“
Am Ende dieser Betrachtungen über unsere Zeit stießen mit einem gefüllten Glas alle Anwesenden auf ein segenreiches Jahr 2024 an, ehe Herr Dilthey in den Nachbarraum einlud, in dem ein Flügel bereitstand. An diesem nahm Herr Alexander Breitenbach, der 1. Träger des Förderpreises für Musik der Gesellschaft Concordia, Platz und bereitete nunmehr den Besuchern eine ausgesprochen wundervolle und kurzweilige Stunde.
Eröffnet wurde das Konzert mit einem Werk von Franz Schubert, 4 Impromptus op. 90, Nr. 3 Andante. Das folgende Klavierstück war von Tito Mattei, Grande valse de Concert, op. 72, aus den Jahren um 1868. Dieses war ein Wunsch des Mitgliedes Herrn Heydel, bei dem sich der Interpret ausdrücklich bedankte, da er dadurch diesen Komponisten erstmalig kennenlernte und dessen Kunst bewundern und zum Vorspiel bringen konnte. Und die Zuhörer haben Herrn Breitenbach für sein virtuoses, spannungsreiches, energiegeladenes, mit forte- und piano-Stellen mitreißendes, mit Anklängen an Werke von Chopin erinnerndes Spiel dieses Walzers mit lang anhaltendem Beifall begeistert gedankt.
Im Übergang zu dem Musikteil der Märsche stand dann die allseits bekannte Melodie des „Bridge over Trubled Water“.
Machte diese beschwingte Musik dem Interpreten sichtbar Freude, so bekannte er nun wie bereichernd die kunstvollen Märsche sind, die er jeweils nur einmal im Jahr für die Angehörigen, Freunde und Gäste des Offiziervereins zu Gehör bringt. Der Coburger Marsch, Des Großen Kurfürsten Reitermarsch, Preußens Gloria, der Pariser Einzugsmarsch, der Marsch Hoch Heidecksburg zeigten die Vielfalt der deutschen Marschmusik auf. Zugleich wurde in der Interpretation der Märsche empfindbar, daß – gleich des heutigen sehr vielschichtigen, orchestralen Spiels der Musikkorps der Bundeswehr – eine Kompanie schwerlich zu dieser Musik marschieren kann. Insbesondere Reitermärsche mit ihren Signal-Partien oder schnelle Märsche mit tragend-bedächtigen Trio-Teilen brächten fast jede Militärformation aus dem Tritt.
Herr Breitenbach, das sei noch erwähnt, fügte dem Pariser Einzugsmarsch, der im Internet unter dem Eintrag 1815 und 1940 zu finden ist, übergangslos eine Interpretation der Ode an die Freude von Beethoven an. Dies, wie der gesamte Abend fand den Beifall aller Gäste, die zugleich die Hoffnung auf ein Wiedersehen mit dem Pianisten in 2025 zum Ausdruck brachten.