Rückblick vom 03.07.24: Militärgeschichtliche Exkursion nach Bastogne /Belgien
Am 03. Juli besuchte eine 18-köpfige Gruppe des Offiziervereins Wuppertal im Rahmen einer militärgeschichtlichen Exkursion zu den Schauplätzen der Ardennenoffensive 1944 zwei beeindruckende Museen und mehrere historische Stätten in und um Bastogne in Belgien.
Durch einen Einführungsvortrag im Juni waren die Teilnehmer schon in mit dem Geschehen 1944 vertraut, erhielten aber nun vor Ort schondurch die Anfahrt mit dem Reisebus eine Vorstellung davon, welche Probleme die wenigen engen Straßen, Kurven und Brücken damals den bis zu 70 Tonnen schweren deutschen Panther- und Tigerpanzern bereiteten.
Durch den Besuch der Museen in La Gleize und Bastogne wurde der geschichtliche Hintergrund den Besuchern eindringlich verdeutlicht:
Im Dezember 1944 stand das deutsche Heer im Osten auf der Linie Ostpreußen (Kurland) – Warschau – Sarajevo; im Süden bei Monte Cassino – Bologna; im Westen an der Ostgrenze von Belgien und Frankreich, wobei die nordfranzösischen Atlantikhäfen noch in deutscher Hand waren.
Hitler plante deshalb eine Offensive in den Ardennen, um die Hafenstadt Antwerpen zu erreichen und alliierte Kräfte einzuschließen. Dadurch sollte die Grundlage für einen Frieden im Westen gelegt werden. Die geheime Planung begann im August 1944 und wurde durch umfangreiche Truppenverlegungen von Ost nach West umgesetzt. Zur Überraschung der Alliierten traten die deutschen Kräfte am 16. Dezember 1944 in den Ardennen, einem hügeligen, bewaldeten Gebiet von 400-600 Metern Höhe und dörflicher Struktur, zum Angriff an. Es begann eine Schlacht, die an Heiligabend 1944 auf der Linie La Gleize (bei Stavelot) über Houffalize bis Bastogne zum Stehen kam. Deutsche Kräfte wurden im Norden eingeschlossen. 800 Mann brachen nachts aus, unter Zurücklassung von 150 Fahrzeugen, darunter Tigerpanzer wegen Treibstoffmangels. US-Truppen wurden um den Straßenknotenpunkt Bastogne eingeschlossen, aber dann entsetzt und die deutschen Angreifer zurückgeworfen.
Schlechtes Wetter war eine Belastung und führte zu hohen Verlusten auf beiden Seiten, zumal selbst US-Truppen ohne Winterkleidung in den Kampf geschickt wurden. Schätzungen variieren, aber es wird angenommen, dass es insgesamt viele Tausende Opfer gab.
Veteranen der Schlacht sind heute dort nicht mehr anzutreffen, doch deren Kinder und Enkel sowie der Staat Belgien halten die Erinnerung an das Geschehen wach – an das Leid der Soldaten und Zivilpersonen und an die zerstörte Infrastruktur, deren Wiederherstellung über ein Jahrzehnt dauerte.
Der Reisende sieht dort heute eine gepflegte Landschaft und schmucke Häuser in den Dörfern und Städten. Dies zeugt vom Wohlstand, der durch 80 Jahre Frieden in Mitteleuropa ermöglicht wurde.