„Feldgeschrey und Flötentöne – Aktuelle Anmerkungen zur Militärmusik“

Vortrag von Herrn Nobert Ely, ehem. Musikredakteur am 20. März 2024

Ursprünglich diente die Militärmusik dem Zusammenhalt der Soldaten und der Befehlsübermittlung. Ab dem 13. Jahrh. waren Fanfaren, Trommeln bei der Reiterei; Pfeifer und Bläser bei den Fußtruppen vorhanden. Feldtrompeter dienten im Pulverqualm des 17. Jahrh. neben den Uniformen und Fahnen der Freund-/Feindkennung.

Im 19. Jahrh. gab es eine Unzahl von Marschmusik. Darunter Kompositionen von Friedrich II. (angeblich Komponist des Hohenfriedberger Dragonermarsches), Cuno Graf von Moltke (Des Gr. Kurfürsten Reitermarsch), Beethoven (Yorkscher Marsch), Johann Strauß (Radetzky-Marsch) und Mozart. Dessen Haffner-Serenade macht deutlich, wie die Marschmusik aus dem höfischen in das bürgerliche Leben überführt wurde und umgekehrt. Allein die auf 600 anwachsende Zahl der Militärkapellen (um 1930) mußte den wechselseitigen Austausch fördern, da die Musik auf den Marktplätzen wie in den Theatern die Massen bewegte.

Der Düppeler Schanzen Marsch von Johann Gottfried Piefke, veranlaßte die Österreicher die Deutschen als “Piefke“ zu bezeichnen. Sein Königgrätzer Marsch (1866), zur Erinnerung an die Schlacht und gespielt bei der Eröffnung des Nord-Ostsee-Kanals (1895), wurde zum Gassenhauer mit dem Text: „Wir haben den Kanal noch lange nicht voll“.

Bei aller heutigen Kritik an und Zurückhaltung gegenüber der Militärmusik: im Zeremoniell des Großen Zapfenstreiches, bei Staatsempfängen hat sie weiterhin ihren Platz. Aber gerade auch die Besucherzahlen bei öffentlichen Auftritten der noch bestehenden Militärkapellen der Bundeswehr beweisen deren Wirkung als Werbe-Träger unseres Staates. Sie verkörpern die Tradition und zugleich die Offenheit für Neues. Marschmusik ist ihre Grundlage. Orchester-, Big-Band-, Stuben-, Kammer-, Alphornmusik usw. sind heute eine selbstverständliche Ergänzung und bilden regionale Unterschiede ab.

Wie der Vortragende in seinem Schlußwort ausführte, ist die deutsch-österreichische Militärmusik nicht von Aggressionen geprägt. Aggressivität ist durchaus in anderen Ländern, z.B. in der (türkischen) janitscharischen Militärmusik oder in der französischen Nationalhymne zu finden.

Details:

Mittwoch, den 20. März 2024
um 19.00 Uhr

in den Räumen der Gesellschaft Concordia
Wuppertal – Barmen, Werth 48

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